Vom Auslaufmodell zum modernen Architekturbüro und Public Space: Das ehemalige Kino „Urania“ in der kroatischen Hauptstadt Zagreb ließ die Vergangenheit hinter sich und unterzog sich einem Wandel. Mit aufwändigen Umbauarbeiten schafften die Architekten von Studio 3LHD einen neuen Arbeitspatz für sich und die Öffentlichkeit. Obwohl von den Zeichen der Zeit stark getroffen, waren die räumlichen Qualitäten des Stahlbetonkonstrukts immer noch hoch, weswegen dem bestehenden historischen Gefüge neues Leben eingehaucht wurde. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch das beliebteste PREFA Produkt Kroatiens.
Tapetenwechsel
Als die Bilder laufen lernten war das „Urania“ noch angesagt. Es war eines von vielen Kinos in den städtischen Blöcken von Zagreb, welches 1939 am örtlichen Kvaternik-Platz erbaut wurde. Nach der Schließung 2011 wurde es lange Jahre als Lagerhalle genutzt und verfiel allmählich. Umso überraschter zeigten sich die Architekten vom kroatischen Studio 3LHD, als sie die immer noch intakten Bögen, Säulen und Decken im Inneren sahen. „Zuerst waren wir wegen des Zustands des Kinos ein bisschen skeptisch, aber als wir das erste Mal hineingingen, war es einfach nur fantastisch“, erzählt der Architekt Saša Begović. Das Team war zu dem Zeitpunkt auf der Suche nach neuen Büroräumen für sein Studio. Sie erkannten den historischen Wert der frühen Betontechnik und die gute Materialbeschaffenheit und beschloss deshalb das Gebäude zu renovieren und als neuen Standort weiterzuverwenden. „Man kann sagen, dass dies ein Betondenkmal der frühen Ingenieurtechnik der 1930er Jahre ist. So etwas muss man einfach bewahren.“
Unter einer historischen Decke
Räumlich wurden Eingangshalle, Bürogebäude und der große Hauptkinosaal behalten. „Wir haben sofort gewusst, dass wir daraus etwas Großartiges machen können“, erklärt Begović. Besonders angetan waren die Architekten von dem 9,5 Meter hohen Kinosaal mit seiner markanten Stahlbetondecke. Diese wurde aus einer Reihe von Längsrippen gefertigt und gilt als historisches Beispiel für das Betoningenieurwesen. Den großen Saal hat man in zwei Stockwerke aufgeteilt, um oben einen funktionalen Arbeitsbereich und unten Konferenzräume für das Architekturbüro schaffen zu können. Neu hinzugekommen ist ein Glaspavillon, wo früher der Eingang des Kinos war. Er gehört zum angrenzenden Café, welches sich in der ehemaligen Eingangshalle befindet. Direkt darüber entstanden Büroräume, die man aktuell vermietet. Erneuert wurden etwa auch Bodenbeläge, Wandverkleidungen oder Innenausstattungen. „Uns war es wichtig, kaputte Dinge zu verbessern, aber gleichzeitig den schönen Rahmen des Gebäudes zu erhalten“, sagt Begović.
Licht im Schattenkabinett
Eine große Herausforderung war es, Tageslicht in Räumlichkeiten zu bringen, die dafür ursprünglich nicht vorgesehen waren. Im Erdgeschoss wurden die Seitengänge des Kinosaals in offene Atrien umgewandelt, die das Licht durch deckenhohe Fenster ins Innere bringen. „In der oberen Etage haben wir uns für kleine Fenster entschieden. Hätten wir dort größere verwendet, wäre ein gewisser Schutz vor der Sonne notwendig gewesen“, sagt Begović. Die Hauptlichtquelle im zweiten Stock kommt von oben, wo man das Dach im Firstbereich aufgeschnitten hat, um dort über die gesamte Länge gläserne „Skylights“ zu installieren. „Zuvor war dort ein klassisches Schrägdach, welches die schöne kurvenförmige Decke eingehüllt hat. Diese haben wir freigelegt und waren dann auf der Suche nach einem geeigneten Material, um diese gebogene Form auf den Seitenflächen abzudecken“, beschreibt Begović. „Wegen der Formbarkeit und weil wir das großflächig einsetzen wollten, haben wir uns für PREFA entschieden.“ Die leichte Materialität von Prefalz macht es vielseitig einsetzbar und bietet deshalb die ideale Abdeckung für die gebogene Dachfläche.
Prefalz ist populär
Mit der Materialwahl sind 3LHD in jedem Fall im Trend. „Prefalz ist mit Abstand das beliebteste der PREFA Produkte in Kroatien“, erzählt der zuständige Objektberater Zoran Jakopović. „Die lange Lebensdauer des Aluminiums gibt den Menschen Sicherheit. Das ist einfach ein Produkt für alle Zeiten.“ Gerade in Kroatien, wo es verschiedenste Natureigenschaften gibt, sei dies besonders wichtig. Lange Küsten, hohe Berge und weite Ebenen prägen das Klima stark und fordern den Baustoffen einiges ab. Das Standardmaterial für Dächer ist der Tonziegel, was daran liegt, dass die Tonindustrie allgemein sehr präsent ist. „Kroatien ist im Prinzip kein Blechland“, sagt Jakopović. In den nächsten 10 bis 20 Jahren sieht er aber einen Umschwung in der Materialauswahl. „Die Eigentümer suchen leichte Bedachungen, die lange halten und sturmfest sind. Da sind die modernen Deckungsformen von PREFA für Architekten und Investoren sehr attraktiv.
Vielfältiges Kroatien
Seitdem Jakopović 2005 seine Tätigkeit als PREFA Objektberater in Kroatien aufgenommen hat, konnten bereits zahlreiche Projekte umgesetzt werden. In seiner Heimatstadt Varaždin wurde damals das erste Gebäude mit PREFA Dach in Kroatien gebaut. „Ich sehe dieses Einfamilienhaus praktisch jeden Tag. Auch wenn es bereits 16 Jahre alt ist, sieht es immer noch aus wie neu.“ Außerdem steht in Varaždin auch das bisher größte Projekt Kroatiens. Die örtliche Sporthalle wurde mit insgesamt 7.000 m² Prefalz Fassade eingedeckt. Es folgten Vorzeigeobjekte wie das Hotel Monte Mulini in Rovinj, der Bahnhof Rijeka oder das Kajak- und Kanuzentrum der Stadt Slavonski Brod. „Dazu haben wir noch zahlreiche öffentliche Gebäude, Geschäftsobjekte und auch private Häuser mit PREFA eindecken können“, erzählt Jakopović. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich unsere Produkte sowohl in den Bergen als auch in den Städten und an der Küste sehe.“
Kino Urania - Details
Land: |
Kroatien |
Objekt, Ort: |
Bürogebäude/Public Space, Zagreb |
Kategorie: |
Umbau |
Architektur: |
Studio 3LHD |
Verarbeiter: |
INSTALIM doo, Marijan i Ivan Marković |
Material: |
|
Farbe: |
Patinagrau |
weitere Infos:
- Text und Interview: Marco Steurer
- Fotos: © Jure Živković
- Plan: © 3LHD