Den für den sonst unspektakulär, kleinen Ort utopisch anmutenden Aussenauftritt für die Homebase des Alternativ-Energielieferanten setzte PRFEA mit 73'000 Aluminium-Rauten an der Fassade glänzend in Szene.

Die ehemals verschlafene Kleinstadt Aurich durchpulst seit dem Bau des EEZ im Stadtteil Sandhorst dynamische Erlebens-Energie. Denn das Enercon-Grossprojekt von Industrie-Architekt Lothar Tabery präsentiert nicht nur Windkraft in allen Design-Sturmstärken zum Konzept-Thema, sondern bringt auch einen architektonisch Orkan in die konservativ, ländliche Region des Friesenlandes.

Erlebbares Energie Zentrum

Das sonst eher platte Friesenland wird neuerdings herausragend dominiert. Das zunächst als reines Science-Center EEZ Aurich konzipierte Projekt erfuhr im Zuge der Planungsarbeiten wesentliche Erweiterungen. Initiiert von Enercon erweiterten ein Bildungs- und Erlebniszentrum in Sachen Windenergie den Ursprungsplan, ein Ausbildungszentrum und weitere Nutzer mit relevanten Energiethemen schlossen sich an das engagierte Projekt an. Energie ist schliesslich keine Einbahnstrasse.

Das erweiterte Anforderungsprofil mit nunmehr 1'500 m² Fläche erforderte auch ungewöhnlich in Szene gesetzten Standort, der spannende Themen rund um Energie konzentriert und ohne Ablenkung inszeniert. Weil Energie sich aus vielen Quellen speist und in Sachen Versorgungssicherheit keine Insel-Technologien, sondern ein komplexes Gesamtkonzept erfordert, ist auch das architektonische Konzept und der Standort auf einer künstlichen Insel so konzipiert, dass es keine Ablenkungen vom Thema, einen einzigartigen Auftritt und genügend räumliche Distanz zum Alltagsleben gibt.

Niemand ist eine Insel

Ursprünglich wesentlich kleiner dimensioniert und auf einer Halbinsel des Jade-Ems-Kanals geplant, hatte das Projekt in der heutigen Form jedoch keinen Platz. Im Auricher Stadtteil Sandhost fand Tabery dann aber ideale Bedingungen seine Vorstellungen doch zu realisieren.

Mitten auf der künstlichen Insel entstand deshalb das Energie-Zentrum, das neben dem Schwerpunkt Windkraft auch Wasser als energetisches Element in die Inszenierung des EEZ einbezieht. Platz finden in dem Komplex, dessen Konzept einer aufgebrochenen Ellipse folgt, nicht nur Ausbildungseinheiten der Enercon. In den vier sichelförmigen elliptischen Bauteilen vernetzen sich ausserdem noch ein Zentrum für Natur und Technik, sowie ein ausserschulischer  Lernort und ein Energie-Treffpunkt als Kommunikationszentrum für SchülerInnen und Azubis grosszügig Platz. 

Ein monumentales Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum setzt in Ostfriesland Windkraft und ihre Möglichkeiten dramatisch und publikumsattraktiv in Szene.

Wegweisendes Leuchtturm-Projekt

Das Thema Energie beschäftigt aber auch unterschiedliche Nutzer aus Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Bildung, die das umfassende Angebot des EEZ, das als ein europäisch einmaliges Leuchtturm-Projekt einen Trend setzt, komplettieren. Und mit Turm hat Tabery auch sinnbildlich den Komplex architektonisch getoppt. Der dem EEZ vorstehende Education Tower, der als Gestaltungselement optisch in die Schuppenfassade aus PREFA-Dachrauten geschoben wurde, gibt mit modernsten multimedialen Mitteln auf allen Raumflächen eine 360°-Perspektive über die Energie-Zukunft. 

PREFA preferred

Als ideales Gestaltungsmaterial für die Fassade wählte Lothar Tabery PREFA Wandrauten in Aluminium blank mit Klarlack. Sie bestimmen dominant den architektonischen Eindruck. „Die PREFA Wandraute 20 x 20 erwies sich als das ideale Material um die gekrümmte, teilweise um 7° geneigte und sich verjüngende Fassade zu verkleiden“.  Derart ungewöhnliche Gebäudegeometrien wie beim EEZ lassen sich durch die Kleinteiligkeit der Plattenstruktur problemlos bearbeiten, meint Tabery.

73'000 Handgriffe für 2'900 m² Fassade

„Durch die Krümmung der Fassade in mehrere Dimensionen war das Anreissen der Montagepunkte für die PREFA Wandraute nur mit einer vom Spengler gefertigten Montageschablone möglich“, führt Tabery die Tücken des Objekts aus und der Projektverantwortliche der Berliner BAU-FA-TEC Bau und Fassaden GmbH ergänzt: „Für die Pfostenriegel und die Fassadenanschlüsse mussten auf der Baustelle einige Tausend Rauten vor Ort geschnitten und entsprechend gekantet werden. Bei 25 Rauten/m² haben unsere Monteure rund 73'000 Einzelrauten montiert“.

Im Auge des Sturms

Blankes Aluminium hat der Architekt wegen des edlen Aussehens bei vergleichsweise günstigen Herstellungskosten gewählt und wegen des Bauherrn-Wunsches nach einer dauerhaft metallischen Oberfläche, die sich auch in der Freibewitterung nicht verändert. „Das falzbare Aluminium-Vormaterial bekam eine extrem beständige Klarlack-Sonderbeschichtung“, sagt PREFA Fachberater Olaf Oetjen. Das Material lässt sich problemlos biegen, ohne dass die Beschichtung reisst oder abplatzt und die Falz-in-Falz-Verlegetechnik macht die Fassade sturmsicher. Ein Drittel der Fassade musste ausserdem der Brandschutzklasse A1 entsprechen. „In diesem Bereichen besteht der Aufbau aus einer hinterlüfteten Alu-Unterkonstruktion mit Konsolen und L-Profilen und einer Deckunterlage mit bandverzinkten, lackierten Stahltrapezblechen mit einer Aluminiumblechtafel als Befestigungsgrund für die Wandrauten“, erklärt Tabery.

Das Ergebnis der vielen tausenden Montagehandgriffe öffnet verdient glänzende Architekturperspektiven für die 40'000 Einwohner-Gemeinde Aurich, in die erst in den letzten Jahren mit dem Enercon-Standort frischer Wind gekommen ist. In Bezug auf den wirtschaftlichen Standard und die industrielle Entwicklung bis vor etlichen Jahren, schmunzelt Tabery, etwas „unterbelichtet“, ist das EEZ jetzt ein leuchtendes Architektur-Beispiel für eine, Dank Wind- und Innovationskraft prosperierende, Region. In dieser windigen Region ist das EEZ mit seiner exponierten Lage und seiner modernen Industriearchitektur sozusagen das „Auge des Sturms“. 

Produktbox PREFA Wandraute 20 x 20

Material

Beschichtetes Aluminium blank mit Klarlack, 0,7 mm stark, Zweischicht-Einbrennlackierung oder Pulverbeschichtung bei Sonderfarben

Befestigung

1 Stk. Rillennagel pro Wandraute = 25 Rillennägel pro m²

Gewicht

2,8 kg/m²

Verlegung

Vollschalung mind. 24 mm

Grösse

20 x 20 cm in verlegter Fläche

Architekten-Empfehlung:

„Rund um das Thema Energie lädt das Gebäudeensemble auf einer künstlichen Insel die Besucher durch architektonische Kreativität ein alle Facetten des Themas Energie aktiv zu erleben.“

Lothar Tabery

Architektenbüro Tabery

Lothar Tabery Architektenbüro Tabery