Der Erweiterungsbau des Kindergartens in Hennstedt (DE) von Jebens Schoof Architekten BDA verbindet Tradition mit einem für den ländlichen Ort neuen Material: Durch die Verwendung der Prefa Dachraute 29 × 29 in Oxydrot konnte eine durchgehende Formensprache umgesetzt werden, zudem erinnert die leichte Haut an den roten Backstein, der die Bauhistorie und Baukultur des Ortes lange Zeit stark geprägt hat. Das rautenförmige Raumtragwerk aus Leimbindern ist der Blickfang im Herzen des Gebäudes. Grosse, bodentiefe Fenster sorgen für Licht und Transparenz und bringen die Kleinen in engen Kontakt mit der Aussenwelt. Auch in Form und Gebäudehöhe fügt sich der Neubau in seine ländliche Umgebung ein und verbessert den Alltag der Kinder sowie der Pädagogen erheblich. Sechs Gruppen mit insgesamt etwa 90 Kindern sind jetzt alle unter einem Dach und können im zentralen Multifunktionssaal gemeinsam essen, lernen und spielen.
Ästhetischer Bildungsauftrag
Peter Schoof, einer der beiden Gründer von Jebens Schoof Architekten BDA, ist vor allem durch seine eigenen Kinder auf vieles aufmerksam geworden, was für einen Kindergarten wichtig ist. Dass die Ecken eines Kindergartens besonders robuste Details verlangen, habe er auch mit der Zeit gelernt. „Kinder spielen wild Fussball und fassen Gebäude überall an“, sagt er. Das richtige Ausmass an Bewegungsraum sowie die Farbauswahl waren zentrale Themen in der Planungsphase. Laut Schoof sollten Kindergärten nicht zu bunt oder zu grell sein. „Wir verwenden gerne Farbe, aber nie im Übermass, weil Reizüberflutung in diesem Fall kontraproduktiv ist“, sagt er. „Als Architekten haben wir auch einen ästhetischen Bildungsauftrag.“
Viel Erfahrung für die Umsetzung
Die Handwerker der Dachdeckerei Schulz GmbH & Co KG wurden in der Prefa Academy in Hamburg auf die Besonderheiten dieses Projekts vorbereitet. Durch gute Planung und Liebe zum Detail, schafften es die Spengler das Rautenmuster konsequent über die Dächer und Fassaden der drei miteinander verbundenen Baukörper zu legen. Das Regenwasser wird so direkt über die Fassaden, in die im Boden integrierten Rinnen abgeleitet. Ole Jebens und Peter Schoof waren vom ersten Tag an der vollständigen und professionellen Abwicklung aller Bauphasen interessiert. Die Umsetzung oder die Baustelle aus der Hand geben stand nie zur Diskussion. Zudem konnten sie ihre Erfahrung im Holzbau einbringen und haben sich erfolgreich gegen ein am Bau weit verbreitetes „Das-Haben-Wir-Schon-Immer-So-Gemacht“ gewehrt.
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